Beliebte Kirchenmusikerin verstorben

Geboren in der Nachkriegszeit, aufgewachsen mit den Eltern, Großeltern und einer Schwester auf einem kleinen Bauernhof in Matzelsdorf, war ihr der musikalische Werdegang nicht in die Wiege gelegt. Aber das Talent blieb nicht unbemerkt und brach sich Bahn. So begann mit noch nicht 18 Jahren in Jahr 1965 in Preding ihre musikalische Laufbahn, die bis zum Jahr 2021 andauerte.
56 Jahre lang war Julie immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde – und das ohne Handy!!! Ob auf der Vespa oder hoch zu Ross, ob mit Traktor oder Auto, jedes Verkehrsmittel war ihr recht, um rechtzeitig an der Orgel zu sitzen. Ob verschwitzt von der Arbeit in der Landwirtschaft, ob halb krank, hochschwanger oder mit kleinen Kindern auf der Orgelbank, auf sie war Verlass. Ihr Wirkungskreis hat sich im Laufe der Jahre stetig erweitert. 1979 holte sie der neue Pfarrer von Preding und Hengsberg, Karl Stieglbauer, auch in ihre Heimatpfarre Hengsberg. Der zunehmend spürbare Organistenmangel führte dazu, dass sie dann in vielen Pfarren der engeren und weiteren Umgebung im Einsatz war. Bei Hochzeiten und Taufen, aber besonders bei Begräbnissen hat sie mit ihrem Orgelspiel und ihrer guten Singstimme unzählige Gottesdienste musikalisch bereichert. Daneben hat sie als Chorleiterin bei einigen Kirchenchören auch viele Proben geleitet. Die Mitwirkung vieler Sängerinnen und Sänger aus der Umgebung bei ihrem Begräbnis legen Zeugnis ab von der Wertschätzung, die sie genossen hat. Viel Verständnis hatte sie für Kinder und Jugendliche. Sie hat gerne und viel mit Kindern gesungen und alle waren mit Freude bei der Sache.
Neben all den musikalischen Einsätzen war Juli eine liebevolle Mutter von 3 Söhnen und fürsorgliche Oma, eine begeisterte, tierliebende Landwirtin und eine gesellige Frau, die auch gerne feierte, Karten spielte und mit den Senioren unterwegs war.
Bei der berührenden Verabschiedung in ihrer Heimatpfarre Hengsberg kam die Dankbarkeit der Familie, der Geistlichkeit, der Sangeskolleginnen und -kollegen, der Volksschulkinder und der Pfarrgemeinden, in denen sie gewirkt hat, zum Ausdruck.
Wir sagen DANKE für ihre Liebe zur Musik und zur Kirche, für ihr freundliches Wesen, für viele gute Gespräche, für viele gemeinsame Stunden des Musizierens, des Feierns und Lachens aber auch manchmal des gemeinsamen Trauerns. Kurz: Es ist schön, dass es Julia gab! Der Herrgott möge ihr alles, was sie für uns war, vergelten!!
(Barbara Tschampa)